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Abwasserrohre verlegen: KG-Rohre nur im Außenbereich einsetzen

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Das Kanalgrundrohr oder kurz KG-Rohr ist schon durch seine auffällige Farbe erkennbar. Das helle orange-braune Rohr erinnert an alte Wasserleitungen aus Steinzeug. Mittlerweile gibt es aber auch grüne KG-Rohre (KG 2000). Diese Farbe hat sich bei einer optischen Kontrolle durch Kamerabefahrung als vorteilhaft erwiesen. Ob braun oder grün, sie sind damit optisch klar von den meist grauen Hochtemperatur-Rohren (HT-Rohre) zu unterscheiden.

Hohe Temperaturen zerstören das Rohr

Die klare Abgrenzung ist wichtig, wenn Sie Abwasserrohre verlegen. KG-Rohre sind nämlich nicht temperaturbeständig und dürfen deshalb nicht für Leitungen im Inneren des Hauses verwendet werden. Pumpt beispielsweise eine Spülmaschine ihr Brauchwasser ab, können dabei leicht Abwassertemperaturen von mehr als 65 °C auftreten. Ab dieser Grenze würde sich ein KG-Rohr verformen, vor allem aber ausgasen, was früher oder später zu Bruchschäden führen wird. Es gibt aber noch einen anderen wichtigen Aspekt, der gegen ihre Verwendung im Haus spricht: der Brandschutz. Ein KG-Rohr besteht üblicherweise aus hartem Polyvinylchlorid (PVC-U). Dieses Material ist zwar der Brandklasse B2 (normal entflammbar) zugeordnet und damit grundsätzlich als Baustoff für Gebäude zugelassen. Allerdings entstehen bei Schwelbränden mit Temperaturen von 300 bis 400 °C, wie sie für Wohnungsbrände typisch sind, hochgiftige Verbrennungsrückstände, wenn halogenhaltige Kunststoffe wie PVC verbrennen. Sie führen zur Schadstoffbelastung des Löschwassers und damit zu Bodenkontaminationen. Der Brandschutt muss als Sondermüll entsorgt werden. Denken Sie auch an Ihren eigenen Komfort: KG-Rohre bieten eine schlechtere Schallisolierung als HT-Rohre.

So werden KG-Rohre richtig verlegt

KG-Rohre sind dazu vorgesehen, im Außenbereich eingesetzt zu werden. Sie werden im Erdreich verlegt, um die Entfernung vom Haus bis zum öffentlichen Kanal oder zu einer Klärgrube zu überbrücken. Sie sind in verschiedenen Längen (üblich fünfzig Zentimeter bis fünf Meter) und Durchmessern (genormt elf bis sechzig Zentimeter Nennweite) erhältlich. Je größer der Durchmesser, desto größer auch die Wandstärke. Die einzelnen Rohrstücke werden durch Steckmuffen mit einem Dichtelement verbunden. Außer einem Gleitmittel sind im Allgemeinen keine technischen Hilfsmittel zur Montage erforderlich. Da meist keine komplett gerade Strecke zu verlegen ist, gibt es auch Bögen und Abzweigungen. Empfehlenswert ist der Einbau von Reinigungsrohren. Sie haben eine im Normalbetrieb verschlossene Klappe, die zum Beseitigen einer Verstopfung geöffnet werden kann, ohne die Leitung zu beschädigen. KG-Rohre müssen mit einem bestimmten Gefälle in Richtung Kanal verlegt werden. Die genauen Werte sind in DIN- und EN-Normen geregelt, als Faustregel kann man von einem Zentimeter pro Meter Wegstrecke ausgehen. Abhängig von der Ausführung des Rohrs muss eine Mindestüberdeckung durch Erdreich eingehalten werden, damit das Rohr nicht zum Beispiel durch Fahrzeugverkehr an der Oberfläche beschädigt wird. Für den Schwerlastbereich sollten Rohre aus Polypropylen (PP) verwendet werden.

Bild von Стрелец Игорь – мое фото труба ПВХ канализационная, CC BY 3.0, Link