Ein Rohbau kann heute sehr schnell fertiggestellt sein. Bei kleineren Bauten, etwa Gewerbeimmobilien bis zur Größe eines Einfamilienhauses, kann der Auftraggeber schon nach etwa einem Monat mit dem Innenausbau beginnen. Auch große Rohbauten lassen sich durch Verwendung von Fertigteilen zügig errichten. Unterschätzt werden aber oft die Kosten, die bereits für diesen Bauabschnitt anfallen. Für den Rohbau muss man mit etwa 40 % bis 50 % der gesamten Baukosten (ohne Grundstück) rechnen. Davon entfällt etwa 40 % auf Material und der Rest auf Lohnkosten.
Das alles zählt zum Rohbau
Rohbau sind nur Wände und Dach? Nein, das stimmt so nicht. Zunächst muss eine Baustelle eingerichtet und gesichert werden. Dann beginnen die Erdarbeiten sowie der Tiefbau inklusive Entwässerung, was vor allem bei unterkellerten Gebäuden aufwendig sein kann. Teuer sind außerdem die umfangreichen Beton- und Maurerarbeiten. Hierzu zählen etwa Fundament, Fußböden, Decken und Wände. Hinzu kommen Bodenbeläge wie Estrich oder Fliesen. Das Geld für Dachdecker, Tischler, Zimmerleute und Schreiner ist bei den Rohbaukosten ebenso zu berücksichtigen wie Heizung, Sanitär, Lüftung, Entwässerung und Elektrik.
Individualität hat ihren Preis
Richtwerte für den Preis eines Rohbaus sind stark von den Flächen und der Bauausführung abhängig. Besondere Schwierigkeitsgrade wie Pultdach, kombinierte Baukörper oder ein hoher Verglasungsanteil können die Kosten enorm in die Höhe treiben. Lassen Sie sich hierzu unbedingt schon in der Planungsphase beraten. Auch das Thema Wärme und Energie will umfassend geprüft sein. Dabei geht es nicht ausschließlich um das Einsparen von Heizkosten, sondern auch um sommerlichen Hitzeschutz – gerade für Gewerbe-Immobilien mit Arbeitsplätzen ein sehr wichtiges Thema. Mehrkosten sind schnell hereingeholt, wenn Ihre Mitarbeiter auch bei hohen Außentemperaturen – Stichwort Klimawandel – ein angenehmes Raumklima vorfinden, in dem sich produktiv arbeiten lässt. Für energetische Maßnahmen bis hin zum Passivhaus-Standard sind zudem Fördergelder oder verbilligte Kredite der KfW Bank zu bekommen.
Fehlern frühzeitig gegensteuern
Nicht erkannte oder nicht ernst genommene Fehler in der Rohbauphase kommen den Bauherrn später teuer zu stehen. Schimmel, Feuchtigkeit oder Risse sind im Nachhinein nur kostenintensiv zu beseitigen, ganz abgesehen davon, dass die Räume möglicherweise über längere Zeit unbenutzbar sind und Ausweichflächen angemietet werden müssen. Die Zusammenarbeit mit einem Architekten ist zwar auf den ersten Blick ein weiterer Kostenfaktor, kann aber auf lange Sicht viel Geld und Ärger sparen, wenn er die Planung begleitet, die Anlieferung richtiger und qualitativ einwandfreier Materialien überprüft und die Bauausführung konsequent überwacht. Eine Fachfirma treibt aufgrund ihrer Routine in der Bauorganisation und durch Beauftragung zuverlässiger Handwerker den Bau nicht nur schneller voran, sondern schützt auch vor Überraschungen wie etwa eine Kostenexplosion durch Qualitätsmängel und Verzögerungen und durch mangelhafte Terminkoordination.
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