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Naturstein im Badezimmer richtig putzen und pflegen

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Immer mehr Menschen entscheiden sich bei Neubau oder Renovierung für natürliche Materialien. Das Bad mutiert vom rein funktionalen Raum zur Wellness-Oase. Deshalb spielt auch hier Naturstein eine große Rolle. Er ist in individuellen Mustern und Farben erhältlich, lässt sich als Boden- oder Wandfliese fugenlos verlegen und eignet sich auch für Waschbecken, Dusche und Wanne.

Naturstein ist kein billiges Vergnügen, aber über viele Jahre und Jahrzehnte haltbar und deshalb eine gute Investition – wenn er richtig geputzt und gepflegt wird. Aufgrund von Feuchtigkeit und Hygienestandards stellt das Bad hier hohe Anforderungen. Ein gut sortierter Bad-Shop hält die benötigten Materialien bereit.

Vorbeugen ist besser als heilen

Offenporiger Naturstein kann Flüssigkeit und mit ihr auch Schmutzpartikel aufnehmen. Je nach Art und Alter des Steins sind die Poren unterschiedlich groß. Aber selbst kleine Poren führen bei intensiver Nutzung dazu, dass der Stein schnell unansehnlich wird. Denken Sie daran, was Sie einem Waschbecken oder einer Duschtasse alles zumuten: Shampoo, Seife, Bodylotion, Zahnpasta, vielleicht sogar Lippenstift und Schminke. Polieren mag kurzfristig helfen, verschlimmert aber auf Dauer das Problem – es macht die Öffnungen größer, der Stein ist empfindlicher als zuvor.

Die einfachste Form der Vorbeugung ist das Imprägnieren. Die Mittel sind meist ölhaltig und ziehen so in die Oberfläche ein, dass die Poren verschlossen werden. Feuchtigkeit als Transportmittel des Schmutzes bleibt draußen. Die erste Imprägnierung sollte bereits vor dem Verfugen erfolgen. Damit wird bereits der Schmutz abgewiesen, der durch das Abtragen von überschüssigem Dichtmaterial entsteht. Eine Imprägnierung nutzt ab – das kennen Sie von Outdoor-Bekleidung. Sie muss also regelmäßig erneuert werden. Die Luxus-Variante der Imprägnierung ist die Versiegelung. Sie sollte vom Fachmann gemacht werden, denn bereits kleine Unzulänglichkeiten lassen unbemerkt Nässe eindringen, die dann unter der Oberfläche dauerhaft Schäden anrichtet.

Putzen nur mit speziellen Mitteln

Möchten Sie Naturstein im Badezimmer putzen, machen Sie sich zuerst mit der Tabu-Liste vertraut: Die meisten Natursteine sind sowohl gegenüber Reinigern mit besonders niedrigem pH-Wert (Säuren) als auch gegenüber solchen mit hohen pH-Wert (Laugen) empfindlich. Sie greifen nicht nur die Schmutzschicht, sondern den Stein selbst an. Dabei werden zwar die Poren verschlossen, im Ergebnis ist die Oberfläche aber unansehnlich matt und stumpf. Deshalb scheiden chemische Universalreiniger oder Mittel zum Beseitigen von Kalkflecken aus. Hochdruckreiniger sind ohnehin eher etwas für den Außenbereich. Auch filmbildende Reinigungsmittel sollten Sie aus dem Naturstein-Bad verbannen. Sie können die natürliche Optik verändern und außerdem dazu führen, dass eine bislang sichere Oberfläche gefährlich rutschig wird.

Was bleibt nun übrig? Es kommt auf das Material an. Granit kann saure Reiniger besser vertragen als Marmor – Marmor ist ein Kalkstein, und da lässt sich leicht erahnen, was passiert, wenn Sie gegen Kalkflecken vorgehen. Auch Sandstein ist recht säureempfindlich, während Schiefer sogar einen Standard-Reiniger aushalten kann, aber sehr weich ist. Achten Sie auf die Empfehlungen des Fachmanns oder im Online-Shop. Geben Sie pH-neutralen Reinigern (pH-Wert um 7,0) den Vorzug. Probieren Sie neue Reiniger zuerst an einer unauffälligen Stelle. Oft reicht viel Wasser in Kombination mit einer sanft angewendeten Wurzelbürste oder einem Edelstahl-Schwamm, um dem Naturstein zu neuem Glanz zu verhelfen.

Bild: Bigstockphoto.com / rodho