Lange fand das Bad – meist der kleinste Raum der Wohnung – wenig Beachtung sowohl bei den Bewohnern als auch in der Möbelindustrie. Aufwendige Wohnlandschaften für Wohnzimmer und Küche verkauften sich dagegen wie warme Semmeln. Aber seit einigen Jahren rückt das Bad ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Spa und Wellness in Urlaubshotels verstärken den Wunsch nach einer bodengleichen Regenwald-Dusche oder einem eigenen Whirlpool-Badezimmer. Das ist verständlich, denn immerhin verbringen wird durchschnittlich rund eineinhalb Jahre unseres Lebens im Bad.
Whirlpool versus Whirlwanne
Im privaten Bereich ist eine Whirlwanne meist die bessere Wahl gegenüber einem separaten Whirlpool. Das hat ganz praktische Gründe, denn ein Whirlpool braucht sehr viel mehr Platz und wird deshalb meist im Außenbereich gebaut. Die Privatsphäre ist hier, anders als im Bad, nicht immer gewährleistet, und die Nutzung ist stark wetterabhängig. Mit der Größe steigt auch der Verbrauch an Wasser und Energie. Das Wasser muss ständig umgewälzt und zur Desinfektion chemisch behandelt werden. Dieser Aufwand ist bei einer Whirlwanne nicht erforderlich. Sie entspricht im Prinzip einer normalen Badewanne, die mit Wasser- und Luftdüsen und gegebenenfalls weiteren Zusatzfunktionen ausgerüstet ist. Abmessungen und Anschlüsse erlauben einen Austausch 1:1 gegen eine vorhandene Badewanne.
Wer bisher keine Wanne, sondern nur eine Dusche besitzt und einen Badewanneneinbau plant, sollte überlegen, direkt auf die Whirlwanne zu setzen. Hier gibt es auch schöne Lösungen, die über Eck eingebaut werden. Da das Badewasser nach jeder Nutzung abgelassen wird, entfallen die aufwendigen Reinigungsprozesse eines echten Whirlpools. Bei stark kalkhaltigem Wasser müssen lediglich die Düsen gelegentlich gereinigt werden. Außerdem kann die Whirlwanne auch zum ganz normalen Baden genutzt werden, denn im abgeschalteten Zustand stören die Düsen nicht. Stellen Sie bei der Planung sicher, dass die Warmwasserversorgung Ihrer Wohnung den zusätzlichen Bedarf einer Whirlwanne decken kann. Die Temperatur des einlaufenden Wassers sollte 42 °C nicht überschreiten.
Zusatzfunktionen reinigen den Geist
Warum wird die Whirlwanne von Medizinern empfohlen? Da ist einmal die tragende Wirkung des Wassers, wodurch die Gelenke entlastet werden. Durch Erweiterung von Blutgefäßen wird zu hoher Blutdruck gesenkt, eine Anspannung der Venenwände wirkt gegen zu niedrigen Blutdruck. Die Massagefunktion von Wasser- und Luftdüsen fördert die Durchblutung der Haut. Geben Sie dem Badewasser Kräuter oder ätherische Öle zu, werden sie im Sprudelbad besser gelöst und bei der Atmung aufgenommen. Ebenso wichtig ist die beruhigende Wirkung des Bades – Stichwort Stressabbau. Für manche Wannen sind zusätzliche Funktionen wie eine LED-Beleuchtung zur Lichttherapie oder eine Audio-Anlage erhältlich. Eine separate Kopfstütze steigert den Komfort.
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