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Passiver Sonnen- und Wärmeschutz mit Plissees

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Der nächste Sommer kommt bestimmt. Und vermutlich werden diejenigen recht behalten, die sagen, dass frühere „Jahrhundertsommer“ künftig der Normalfall sind. Ein helles, sonnendurchflutetes Zuhause kann wirklich schön sein, aber niemand wohnt gern im Treibhaus. In Zeiten, wo viele Menschen vermehrt auf Klimaschutz und ihren persönlichen CO2-Fußabdruck achten, ist ein Klimagerät nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Ein passiver Sonnen- und Wärmeschutz am Fenster hält die Raumtemperatur in erträglichen Grenzen.

Alternative zum herkömmlichen Rollo

Gewöhnliches Fensterglas hat einen sogenannten Gesamtenergiedurchlassgrad von etwa 0,6. Das bedeutet, dass 60 % der Sonnenenergie das Glas passieren und die Räume dahinter aufheizen. Außenrollos und Markisen sind zwar eine wirksame Lösung, weil sie die Sonnenstrahlen erst gar nicht auf das Fenster auftreffen lassen, aber erstens sind sie nicht überall einzubauen, und zweitens wollen Sie sicher nicht den ganzen Sommer im Dunkeln hinter heruntergelassenen Rollos verbringen. Ein Plissee ist sehr einfach auf der Innenseite von Fenstern und Glastüren anzubringen. Das geht auch in einer Mietwohnung. Plissees sind sehr flexibel, was Lichteinfall und Wärmeschutz angeht, weil sie leicht verstellbar sind – standardmäßig lassen sie sich mit einem Handgriff nach oben und unten ausziehen oder zusammenschieben.

Auf das richtige Material kommt es an

Wichtig ist die Auswahl eines geeigneten Materials je nach Einsatzzweck. Drei Parameter sollten Sie vor dem Kauf prüfen: Der Transmissionsgrad steht für die Lichtdurchlässigkeit. Transparente Stoffe kommen hier auf bis zu 70 %, sind also kaum wirksam gegen Hitze. Aber auch helle Plissees können Transmissionsgrade bis hinunter zu 30 % aufweisen. Blickdichte Stoffe mit einem Transmissionsgrad von 2 % bis 6 % werden auch unter der Bezeichnung Verdunklungsplissee verkauft. 0 % sind durch mehrlagige Stoffe zu erreichen. Für eine Dunkelkammer taugen sie trotzdem nicht, weil an Rändern und Befestigungen Licht einfallen kann.

Die zweite Größe, auf die es ankommt, ist der Reflexionsgrad, also der Anteil von Licht, der von der Außenseite des Plissees reflektiert wird. Dabei ist aber zu bedenken, dass die Wärme, die bereits im Zimmer ist, nicht einfach wieder nach draußen verschwindet. Der Kühleffekt durch Reflexion ist also begrenzt. Interessant wird er aber in Zusammenhang mit der dritten Größe, dem Absorptionsgrad. Er beschreibt, wieviel Wärme das Plissee selbst aufnimmt. Das Problem: Heizt sich das Plissee durch Absorption auf, wird diese Wärme in den Raum abgegeben. Um das zu verhindern, gibt es stark absorbierende Wabenplissees, die in der Mitte eine Reflexionsschicht aus Alufolie besitzen. Sie sind zum Beispiel unter dem Namen Thermo Blocker erhältlich. Die Warmluft wird im Innern der Waben eingeschlossen. Die Seilzüge werden so geführt, dass sie keine Löcher benötigen und damit keine Wärme in den Raum entweicht. In Kombination mit einem niedrigen Transmissionsgrad sind solche Wabenplissees der beste Hitzeschutz.

Bild: Bigstockphoto.com / Maridav