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Sperrholz- und Multiplexplatten – vielseitig einsetzbar, hart im Nehmen

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Sie kennen Sie aus dem Haus- und Möbelbau, vielleicht auch von der Modelleisenbahn. Profis verwenden sie für Ladeneinrichtungen, Messestände und sogar im Fahrzeugbau: die Sperrholzplatte und ihre kräftigere Verwandte, die Multiplexplatte. Verschiedene Stärken und Holzarten ermöglichen das breite Anwendungsspektrum.

Das unterscheidet Multiplexplatten von einfachem Sperrholz

Drei, vier oder fünf Lagen – nein, hier geht es nicht um Toilettenpapier, sondern um Sperrholzplatten. Die Norm DIN EN 636 schreibt für Sperrholz mindestens drei Furniere aus Spanholz vor. Diese werden unter hohem Druck miteinander verklebt und erst danach auf das gewünschte Maß geschnitten. In einem hochwertigen Produktionsprozess wird darauf geachtet, dass die Richtung der Fasern in jeder Schicht um neunzig Grad gegenüber der vorherigen Lage gedreht ist. Diese Kreuzverleimung erhöht die Festigkeit. Die Zahl der Lagen ist stets ungerade, sodass die beiden äußeren Schichten dieselbe Ausrichtung der Fasern aufweisen. Das sieht schöner aus und verringert das Risiko, dass sich die Platte bei Feuchtigkeit verzieht.

Sperrholzplatten haben gegenüber Vollholz den Vorteil eines geringen Gewichts, außerdem fehlen durchgehende Astlöcher. Sie werden vor allem für Verkleidungen im Innenausbau verwendet, aber auch für Betonschalarbeiten. Ab fünf Holzlagen und mindestens zwölf Millimetern Stärke spricht man von Multiplexplatten. Die Multiplexplatten von HolzLand eignen sich unter anderem für den Möbelbau, für Arbeitsplatten und als Treppenstufen. Unterschiedliche Farben für einzelne Lagen machen die Schnittkanten dekorativ.

Eine Sonderform der Multiplexplatte ist die Siebdruckplatte. Mit dem gleichnamigen Druckverfahren hat sie aber nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Multiplexplatte, in die ein Muster von Vertiefungen oder erhöhten Noppen geprägt wird. Damit wird eine solche Platte rutschfest. Man findet sie zum Beispiel als Bodenbelang in Transportfahrzeugen und Fahrzeuganhängern.

Eigenschaften der Hölzer

Sperrholz- und Multiplexplatten lassen sich aus den verschiedensten Hölzern fertigen. Verbreitet sind Birken- und Fichtenplatten mit einer Nenndicke von 1,4 Millimetern je Schicht. Falls nötig, muss dieses Holz allerdings durch Zugabe von Chemikalien gegen Termiten resistent gemacht werden, denn von Natur aus sind es diese Hölzer – ebenso wie die Kiefer – nicht. Mit anderen Nadelhölzern, zum Beispiel Tanne, werden Sperrholzplatten mit Lagendicken zwischen 2,0 und 3,2 Millimetern gefertigt. Aber auch Laubhölzer wie Kirsche, Buche, Erle, Ahorn und Nussbaum lassen sich zu Sperrholzfurnieren verarbeiten.

Resistenz erhöhen durch Beschichtung

Bei besonderer Beanspruchung oder aus optischen Gründen können Sperrholz- und Multiplexplatten mit einer Beschichtung versehen werden. Der Film besteht aus Melaminlaminat, das auch unter Markennamen wie Formica bekannt ist. Unter Druck und Hitze wird die Laminatschicht auf beide Seiten der Platten gepresst, die Kanten werden speziell versiegelt. Die Dicke der Schicht wird durch ihr Gewicht pro Quadratmeter angegeben. Üblich sind mindestens 120 g/m², besser sind 170, 220 oder 440 g/m². Im Ergebnis erhält der Kunde Platten, die sich leicht reinigen lassen und die widerstandsfähig sind gegen mechanischen Abrieb, Feuchtigkeit, Chemikalien (zum Beispiel Reinigungsmittel) und Schädlinge. Melaminlaminat ist in verschiedenen Farben erhältlich, sodass beschichtete Platten vielfältig verwendbar sind.

Bild: Bigstockphoto.com / Potashev Aleksandr