Sprichwörtlich ist zwar nicht alles Gold, was glänzt. Aber vergoldeter Schmuck oder andere Sachen mit Goldauflage – Verdampfer, Auto-Embleme, Kelche, Leuchter und vieles mehr – sollten glänzen, damit wir uns am Anblick des Goldes erfreuen. Vergoldete Gegenstände zu reinigen ist nicht besonders kompliziert oder aufwendig. Ein paar Regeln sind aber zu beachten, damit das Gold nicht beschädigt wird.
Goldbeschichtung ist empfindlich
Gold ist ein weiches Material und damit anfällig für Kratzer. Deshalb wird für Schmuck oft ein Materialmix verwendet, also kein reines Gold mit 24 Karat, sondern zum Beispiel 18 Karat. Das entspricht 75 % Goldanteil. Das restliche Viertel ist meist Silber, Kupfer, Palladium oder Zink. Bei einer Vergoldung ist die Haltbarkeit zudem abhängig von der Dicke der Goldauflage. Sehr dünne Vergoldungen sind nur geeignet für Sachen, die keiner Belastung und keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, zum Beispiel für Dekorationsstücke in einer Vitrine. Für Schmuck sollte die Vergoldung mit mindestens fünf Mikron (Mikrometer) Hartgold erfolgen. Ein Mikrometer entspricht 0,001 mm. Hartgold bedeutet, dass dem Gold Eisen, Kobalt oder Nickel beigemischt werden, um seine Festigkeit zu verbessern.
Vorbeugen ist besser als Reinigen
Aufgrund der oben geschilderten Eigenschaften sollte vergoldeter Schmuck vorsichtig behandelt werden. Bei Sport, Duschen, Haus- und Gartenarbeit legen Sie den Schmuck ab. Wenn Sie Ohrringe online kaufen und lange Freude daran haben möchten, vermeiden Sie Kontakt mit Kosmetika und Deo. Bewahren Sie die Ohrringe in einem Schmuckkästchen mit weicher Polsterung auf. Stellen Sie dieses Kästchen nicht ins Bad, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Man kann vergoldete Oberflächen auch durch Klarlack schützen oder versiegeln lassen.
Wasser am besten ohne Zusätze
Die beste Möglichkeit, vergoldeten Schmuck zu reinigen, ist Wasser ohne Zusatz von Reinigungsmitteln. Das Wasser darf handwarm sein, aber nicht heiß, denn das kann Kleber oder Lackierungen lösen. Sie können die Sachen unter fließendem Wasser abspülen. Bei starken Verschmutzungen probieren Sie es mit ein wenig Spülmittel oder Seife im Wasser. Zahnpasta und Silberpolitur haben an vergoldeten Gegenständen nichts verloren, sie führen dazu, dass die Vergoldung matt wird. Lassen Sie die zu reinigenden Gegenstände für rund zehn Minuten in der Reinigungslösung liegen – außer, wenn es sich um Schmuck mit aufgeklebten Steinen handelt. Hier kann das Einweichen die Verklebung lösen. Reinigen Sie immer nur wenige Teile gleichzeitig, damit sie sich nicht berühren und dadurch verkratzen.
Wattestäbchen und Lappen
Gibt es hartnäckige Verschmutzungen, hilft an schwer erreichbaren Stellen ein Wattestäbchen. Zum Trocknen und Polieren verwenden Sie weiche, nicht fußelnde Tücher aus Baumwolle. Brillenputztücher ohne Imprägnierung sind geeignet. Mikrofaser ist erlaubt, wenn das Tuch nicht zu rau ist. In allen Fällen müssen Sie darauf achten, dass das Tuch absolut sauber ist. Schon kleinste Fremdkörper, etwa ein Sandkorn, hinterlässt in weichem Gold hässliche Spuren.
Vorsicht beim Ultraschallbad
Für Schmuck aus massivem Edelmetall wird oft die Reinigung per Ultraschall empfohlen. Kleine Geräte dafür gibt es günstig für den privaten Gebrauch. Bei vergoldeten Gegenständen ist hiervon aber abzuraten. Zwar wird die Oberfläche geschont, aber durch die Schallschwingungen wird möglicherweise nicht nur Schmutz gelöst, sondern auch die Vergoldung, Klebestellen und dergleichen.
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