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Immobilienmakler beauftragen – wozu denn das?

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Der Markt für Wohnimmobilien im Internet ist riesig. Mit wenig Aufwand können Anbieter ihre Objekte auf den einschlägigen Plattformen platzieren, Interessenten für Kauf oder Miete können ebenso einfach Kontaktaufnehmen. Aber warum suchen dann viele Menschen immer noch nach ihrem Traumhaus, während die scheinbar perfekten Häuser monatelang Ladenhüter in den Portalen sind? Ganz so einfach scheint es also nicht zu sein, dass Verkäufer und Käufer zueinander finden. Ein Immobilienmakler hilft professionell.

Das liebe Geld

Auf dem Immobilienmarkt geht es um Preisunterschiede von vielen tausend Euro, um die die Vorstellungen der Parteien über einen fairen und auskömmlichen Preis auseinanderliegen können. Eine wesentliche Aufgabe des Maklers ist deshalb die Ermittlung des Verkaufswerts. Der Verkäufer mag ihn überschätzen, nicht aus Profitgier, sondern weil er eine emotionale Bindung an sein bisheriges Zuhause hat. Und der Käufer ist bei begrenztem Budget vielleicht etwas zu optimistisch, was er sich leisten kann. Der Makler wird idealerweise von beiden Seiten als neutraler Vermittler akzeptiert, auch wenn er von einer Seite beauftragt ist und vertraglich deren Interessen vertritt. Bei der Auswahl des Maklers sollte auf einen regionalen Bezug geachtet werden. Ein Immobilienmakler in Hanau kann beispielsweise einschätzen, wie sich Preise in der Metropolregion um Frankfurt am Main entwickeln, welche Lagen gerade besonders begehrt sind, wie der Freizeitwert und die Verkehrsanbindung die Bewertung beeinflussen. Abgesehen von den regionalen Einflussfaktoren kann er auch beurteilen, wie der bauliche Zustand des Hauses auf den Preis wirkt, ob es beispielsweise einen Sanierungsstau gibt oder ob bereits Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz in Angriff genommen wurden.

Vermarktung und Verkauf

Die Aufgaben eines Immobilienmaklers erschöpfen sich aber längst nicht in der Wertermittlung. Die Vermarktung kann er wesentlich professioneller vornehmen als ein Laie, selbst wenn er sich dabei derselben Online-Plattformen bedient. Er weiß, wie man eine Immobilie per Exposé geschickt in Szene setzt. Text und Fotos müssen zugleich sachlich informieren und auch emotional ansprechen, um den Interessen von Kaufinteressenten und Verkäufer zu dienen. So gut Fotos aus dem Smartphone mittlerweile auch sind, sie ersetzen kein hochwertiges Weitwinkelobjektiv oder gar eine 360-Grad-Kamera für die Innenansicht, kein Hochstativ oder eine Drohne für aussagekräftige Außenaufnahmen.

Melden sich Interessenten, nimmt der Makler dem Verkäufer viel Arbeit ab. Er organisiert Besichtigungen, was auch zum Vorteil der potenziellen Käufer ist. Er trifft die Vorauswahl nach vereinbarten Kriterien, führt Verkaufsverhandlungen, formuliert den notariellen Kaufvertrag und entlastet die Vertragsparteien bei nötigen Behördengängen.

Und was kostet der Spaß?

Seit dem 23. Dezember 2020 gelten für die Maklerprovision bei Verträgen von Verbrauchern über den Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern neue Spielregeln. Eine einseitige Belastung des Käufers ist jetzt ausgeschlossen, wenn der Verkäufer den Maklerauftrag erteilt hat. Grundsätzlich gilt: Wer die Musik bestellt, bestimmt zwar, was sie spielt, muss dafür aber auch bezahlen. Nur bis zur Hälfte der Kosten dürfen an die andere Vertragspartei weitergereicht werden. Die Höchstprovision ist je nach Bundesland unterschiedlich, sie beträgt für beide Seiten zusammen zwischen 4,76 % und (meistens) 7,14 %.

Bild: Bigstockphoto.com / dolgachov