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Smart Working: Platz ist in der kleinsten Hütte

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Für viele Beschäftigte mit Büroarbeit bedeutet die Covid-19-Pandemie einen gewaltigen Einschnitt in die ihnen vertraute Arbeitswelt. Unter dem Zwang zu Kontaktbeschränkungen zeigt sich plötzlich, dass Homeoffice funktioniert. Arbeitgeber und Arbeitnehmer konnten Vorurteile abbauen und sich auf die „new ways of working“ nach der Pandemie vorbereiten.

Eine Win-win-Situation?

Ist der Verzicht auf den täglichen Weg ins Büro tatsächlich ein Gewinn für beide Seiten? Die letzten eineinhalb Jahre haben gezeigt, dass das Home-Office offenbar nicht zu wesentlichen Produktivitätseinbußen führt. Jetzt schielen Unternehmen auf Einsparungen bei den Flächenkosten und dürfen sich dazu noch in der Öffentlichkeit einer Verbesserung ihrer Umweltbilanz rühmen. Bewusst ist jetzt aber nicht mehr vom Homeoffice die Rede, sondern vom mobilen oder hybriden Arbeiten. Klingt ähnlich, der rechtliche Unterschied ist aber gewaltig. Denn beim mobilen Arbeiten muss sich der Arbeitnehmer selbst um eine ergonomische Ausstattung seines Arbeitsplatzes kümmern. Entsprechend differenziert ist die Sicht der Mitarbeitenden. Der eine spart so viel Zeit und Fahrtkosten, dass ihm Stromverbrauch, Heizung und das Geld für gute Büromöbel völlig egal sind. Der andere wohnt Luftlinie einen Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt und wünscht sich zurück in sein gut ausgestattetes Büro, statt am Küchentisch vor einem winzigen Laptop-Bildschirm zu sitzen.

Das Mini-Büro einrichten

Überlässt Ihnen Ihr Arbeitgeber die Entscheidung, ob Sie am mobilen Arbeiten teilnehmen möchten, sollten Sie sich ein „Nein“ selbst bei beengten räumlichen Verhältnissen gut überlegen. Mobiles Arbeiten verschafft Ihnen nicht nur Freizeit durch Wegfall des Arbeitswegs, sondern je nach Regelung im Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung auch weitreichende Freiheiten. Sie müssen keinen Urlaubstag verbrauchen, nur weil Sie Handwerker erwarten, und können jederzeit dem Paketboten die Tür öffnen. Bleiben Sie eine Woche länger am Urlaubsort – tagsüber arbeiten Sie mobil, nachmittags gehen Sie ans Meer oder in die Berge. Für diese kurzen Phasen tut es sicherlich der Laptop auf dem Tisch im Ferienhaus oder im Hotelzimmer. Die meiste mobile Arbeit werden Sie aber zu Hause leisten. Und da lohnt es sich, in die richtige Ausstattung zu investieren – vielleicht mit finanzieller Beteiligung Ihres Arbeitgebers, wenn eine entsprechende Vereinbarung zum Smart Working getroffen ist.

  • Der Schreibtisch muss nicht riesig ausfallen, denn mobiles Arbeiten wird in vielen Fällen nahezu papierlos sein. Achten Sie aber auf eine elektrische oder mechanische Höhenverstellung, idealerweise so, dass sie zeitweise im Stehen arbeiten können. Wechselnde Positionen entlasten den Rücken.
  • Sparen Sie keinesfalls beim Schreibtischstuhl. Er muss vielfältig einstellbar sein, sodass die Füße auf dem Boden sind, die Arme auf Höhe der Tischkanten und der Blick leicht nach unten auf die Oberkante des Bildschirms fällt.
  • Nutzen Sie Büromaterial, Formulare, Handbücher und dergleichen, macht ein Rollcontainer Sinn. Er bietet zudem zusätzliche Standfläche zum Beispiel für einen kleinen Drucker.

Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Büroecke auf ausreichende Beheizung (kein kaltes Schlafzimmer) und geeignete Beleuchtung, die blendfreies Arbeiten am Bildschirm erlaubt. Treffen Sie Ihre Kolleg*innen häufig in Videokonferenzen, sollte auch Ihr Gesicht etwas Licht abbekommen und der Hintergrund professionell wirken. Virtuelle Hintergründe funktionieren am besten mit einem „Greenscreen“ wie im Nachrichtenstudio, der zugleich als Raumteiler dienen kann.

Foto von Taryn Elliott / Pexels